Abschottungstypen
Abschottung von Kabeln und Rohren
VKF-anerkannte Abschottungen für mehrere Leitungstypen sind meistens Kombiabschottungen, welche nach der Prüfnorm SN EN 1366-3 geprüft werden. Dazu werden verschiedenen Leitungstypen wie Kabel, Leerrohre für Elektroinstallationen, nicht brennbare Rohre und brennbare Rohre mit nicht brennbaren oder brennbaren Dämmungen in einer bestimmten Aussparungsgrösse geprüft. Das System definiert dabei den Verschluss der Aussparung und die Abschottungsmassnahme der Leitung. Die Aussparung kann z.B. mit Weichschottplatten, Brandschutzsteinen oder auch einem Brandschutzmörtel gefüllt werden. In einer VKF-anerkannten Kombiabschottung benötigt jede Leitung eine Massnahme, dh. jedes brennbare Rohr benötigt z.B. eine Brandschutzmanschette oder eine bestimmte Anzahl von Wicklungen mit einem Brandschutzband.
Abschottung von Lüftungsleitungen
Abschottungen von Lüftungsleitungen sind abhängig von deren Anforderungen. Wenn es sich um einen Lüftungskanal ohne Anforderung handelt, wo ein Lüftungsabschnitt mehrere Brandabschnitte verbindet, kann die Aussparung zwischen der Lüftungsleitung und dem brandabschnittsbildenden Bauteil gemäss der VKF Richtlinie 25-15 verschlossen werden. Handelt es sich aber um einen Lüftungskanal mit einer Brandschutzanforderung oder befindet sich eine Brandschutzklappe im brandabschnittsbildenden Bauteil, sind unbedingt die Einbauanleitungen der jeweiligen Systemhalter zu beachten. Diese Bauteile unterliegen separaten Prüfnormen. Im Falls von Lüftungsleitungen mit Anforderung handelt es sich um die SN EN 1366-1 während Brandschutzklappen nach der SN EN 1366-2 geprüft werden.
Abschottung von Fugen
Abschottung von Fugen gelten als Anschlüsse an brandabschnittsbildende Bauteile und sind feuerwiderstandsfähig zu verschliessen. Die Prüfnorm SN EN 1366-4 unterscheidet dabei zwischen horizontalen und vertikalen Fugen in Wänden und Decken mit maximaler Fugenbreite. Die genaue Ausführung, ob einseitig oder beidseitig, als auch das Hinterfüllmaterial muss beachtet werden. Nebst einer Feuerwiderstandsanforderung ist auch die erwartete Bewegung bei der Auswahl des richtigen Systems wichtig. Anschlüsse an Aussenwände und Dachkonstruktionen sind zusätzlich in der VKF-Brandschutzrichtlinie 15-15 geregelt.
Weichschott und Mörtelschott
Bei Abschottungen unterscheidet man in der Praxis meist zwischen Weichschott oder Mörtelschott. Das am meisten verwendete Weichschott mit beschichteten Mineralwollplatten wird dann Kombiabschottung genannt, da verschiedene Leitungstypen zusammen durchgeführt werden. Beim VKF-anerkannten Abschottungssystem wird eine Aussparung und die Leitungen mit dem geprüften Produktesystem abgeschottet. Bei einem RF1 Verschluss gemäss der VKF-Brandschutzrichtlinie wird die Abschottung der Aussparung und der Leitung getrennt betrachtet. Falls die Mindestabstände unter den Leitungen nicht eingehalten sind, reicht ein Verschliessen der Aussparung nicht und es ist eine Abschottung der Leitungen zwingend notwendig. In diesem Fall wechselt man besser auf ein VKF-anerkanntes Abschottungssystem.