Brandabschottung: Grundlagen, Systeme und Fachwissen
Eine korrekte Brandabschottung von Leitungen und Fugen steckt voller Details. Eine gute Planung und die Auftragserteilung an einen gewissenhaften Errichter führen zu den besten Ergebnissen. Wir führen regelmässig Schulungen zum Thema Brandabschottungen durch, beraten Sie direkt vor Ort und helfen bei der Lösungssuche. Unsere technischen Datenblätter sind ein guter Ausgangspunkt. Einige wichtige Punkte zum Thema Brandabschottung finden Sie hier erklärt.
Tragkonstruktionen für Brandabschottungen
Für eine fachgerechte Brandabschottung ist die Tragkonstruktion zentral. Dabei unterscheidet man zwischen Normtragkonstruktionen und spezifischen Tragkonstruktionen:
Normtragkonstruktionen sind z. B. Massivwände, Leichtbauwände oder Massivdecken, deren Dicke, Dichte und Aufbau klar definiert sind. Diese dienen als Standardbasis für die Prüfung und Ausführung von Brandabschottungen.
Spezifische Tragkonstruktionen sind VKF-anerkannte Bauteile wie Wände und Decken, die als Brandabschnitt wirken. Der Einbau einer Brandabschottung in solche Konstruktionen erfolgt gemäss den Vorgaben des jeweiligen Systemherstellers oder gemäss dem VKF-Brandschutzmerkblatt 2004-15. Auch im Holzbau ist der fachgerechte Einbau einer Brandabschottung geregelt: Die Lignum-Dokumentationen definieren hier den anerkannten Stand der Technik.
Brandverhalten von Brandabschottungen
Das Brandverhalten ist ein entscheidendes Kriterium jeder Brandabschottung. Nicht-reaktive Materialien wie Mineralwollplatten oder Brandschutzmörtel gelten als RF1 – sie sind nicht brennbar und haben keinen Brandbeitrag.
Reaktive Materialien wie Brandschutzfarben, -massen, -manschetten oder -bänder gehören je nach Typ zu RF2, RF2 (cr), RF3 oder RF3 (cr). Diese reagieren gezielt bei Hitze, um den erforderlichen Feuerwiderstand der Brandabschottung sicherzustellen – ein gewollter und zugelassener Effekt.
Brandabschottung von Leerrohren für Elektroinstallationen
Sobald Aussparungen für Elektro-Leerrohre einen Durchmesser von mehr als 70 mm aufweisen, ist eine Brandabschottung mit einem VKF-anerkannten Abschottungssystem zwingend erforderlich. Für die sichere Brandabschottung dieser Installationen kommen geprüfte Systeme wie Brandschutzmassen, Brandschutzmanschetten, Brandschutzbänder oder Brandschutz-Kabelboxen zum Einsatz.
Wichtig: Der maximal zulässige Durchmesser einzelner Leerrohre oder Leerrohrbündel darf nicht überschritten werden, um die Wirksamkeit der Brandabschottung zu gewährleisten. Mit dem intumeszierenden Brandschutzkitt Intumex MG können Brandabschottungen für Leerrohre bis 50 mm und Bündel bis 160 mm erstellt werden.
Brandabschottung mit Brandschutzmanschetten und -bändern
Für die Brandabschottung von Rohrleitungen und brennbaren Dämmungen werden Brandschutzmanschetten und -bänder speziell geprüft. Wichtige Kenngrössen für Rohrabschottungen sind:
• Rohrtyp (z. B. PE, PVC)
• Geprüfter Maximaldurchmesser (z. B. 160 mm, 200 mm)
• Rohrwandstärke (z. B. 3,1 mm, 6,2 mm)
Bei der Brandabschottung von Dämmungen sind Dämmstofftyp, Brandverhalten und Dämmstärke entscheidend. Die Anzahl der Wicklungen bei Brandschutzbändern sowie die Einbausituation (z. B. Weichschott, Kernbohrung) und der Ringspaltverschluss (z. B. Mörtel oder Intumex AN) müssen ebenfalls den Prüfanforderungen entsprechen. Detaillierte Angaben finden Sie in den VKF-Anerkennungen oder unseren technischen Datenblättern.
Schalldämmung von Brandabschottungen
Die Intumex CSP Brandabschottung bietet nicht nur zuverlässigen Brandschutz, sondern überzeugt auch durch seine hervorragenden schalldämmenden Eigenschaften. Die Schalldämmleistung hängt dabei hauptsächlich von der Anzahl und Anordnung der Platten sowie den vorhandenen Durchführungen ab. Besonders bei hohen Anforderungen an die Schalldämmung empfiehlt sich der Einsatz eines Zweiplattenschotts Intumex CSP 2 x 50 mm mit Abstand zwischen den Mineralwollplatten. Da die verwendete Brandschutzbeschichtung nur geringen Einfluss auf das Schalldämmmaß hat, lassen sich die gemessenen Werte auch auf andere Systeme wie Promastop-CA übertragen. Wichtig: Die Durchführung von Leitungen kann den Schallschutz deutlich verschlechtern. Je nach Aufbau sind Schalldämmmaße (Rw) von bis zu 45 dB erreichbar. Die angegebenen Wert sind Richtwerte.